Arginin FruchtbarkeitL-Arginin ist eine Aminosäure, die als wichtiger Eiweißbaustein in allen Lebewesen vorkommt. Die Substanz mit der Summenformel C6H14N4O2 wird in wissenschaftlichen Darstellungen oft mit Arg oder R abgekürzt. Innerhalb der Proteine und anderer Bausteine unseres Körpers spielt vor allem die L-Form des Arginins eine herausragende Rolle. Um es von der Spiegelbildform (D-Arginin) abzugrenzen, wird es deshalb ganz korrekt L-Arginin genannt.

Produkte, etwa Nahrungsergänzungsmittel, auf denen nicht explizit vermerkt ist, dass es sich um L-Arginin handelt, enthalten vermutlich ein Gemisch aus der L- und D-Form. Da D-Arginin aber nur in sehr geringem Maße von unserem Körper genutzt werden kann, sind diese Präparate bei gleicher Dosierung nicht so wirkungsvoll wie die anderen. Allgemein sollte man auf Qualität aus Apotheken achten, da diese Produkte durch Apotheker kontrolliert sind.

Wir können L-Arginin über den Harnstoffzyklus selber herstellen. Allerdings übersteigt der Bedarf die körpereigene Produktion in vielen Lebenssituationen. Daher wird L-Arginin als semiessentiell, von vielen Wissenschaftlern mittlerweile sogar als essentiell bezeichnet. Das bedeutet, dass wir den Stoff in ausreichende Mengen mit der Nahrung aufnehmen müssen. Der Bedarf an Arginin ist während der Wachstumsphasen, aber auch bei vielen Krankheiten, bei körperlichem oder psychischem Stress und nach Operationen stark erhöht.

Ausreichende L-Argininzufuhr sichern

Weizenprodukte, Nüsse, Fleisch und Fisch enthalten L-Arginin in recht großen Mengen. Auch andere Lebensmittel enthalten Anteile an der essentiellen Aminosäure.

Allerdings empfehlen Wissenschaftler zur Verbesserung der Fruchtbarkeit beim Mann bei einem bestehenden Kinderwunsch eine regelmäßige Zufuhr von etwa drei bis fünf Gramm täglich. Diese Menge ist am besten über hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zu erreichen.

Diese gibt es als Mittel gegen erektile Dysfunktion in Apotheken – die Wirkung kann aber eben auch auf die Fertilität vermutet werden.

Nebenwirkungen von L-Arginin? Keine.

L-Arginin gilt in diesen Konzentrationen als gut verträglich und frei von Nebenwirkungen. Bei einer weitaus höheren Dosierung von ab 30 Gramm kann es sehr selten zu Übelkeit, Magenproblemen oder Durchfall kommen. Sollten bei Ihnen solche Symptome auftauchen, so verringern Sie einfach die tägliche Menge an L-Arginin.

Personen, die akut an einer Herpes-simplex-Infektion leiden, sollten Arginin-Präparate in dieser Zeit nicht verwenden. Denn auch das Virus benötigt viel Arginin, so dass hohe Konzentrationen der Aminosäure im Körper die Dauer der Erkrankung erhöhen können.

Da L-Arginin den Herzkreislauf beeinflusst, sollten Patienten, die beispielsweise gleichzeitig blutdrucksenkende Arzneimittel nutzen, vor der Einnahme der Präparate mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker sprechen.

Da es mehrere Wochen dauert, bis aus den Vorläuferzellen reife Spermien entstehen, ist eine verbesserte Fruchtbarkeit oft erst nach zwei bis drei Monaten der regelmäßigen Einnahme von L-Arginin feststellbar.