L-Arginin Fruchtbarkeit schwangerEiner der wichtigsten Vitalstoffe, die für die Spermienproduktion nötig sind, ist die Aminosäure L-Arginin. Sie erhöht die Anzahl der Samenzellen und gleichzeitig deren Fitness. Selbst Wissenschaftler sind immer wieder überrascht darüber, wie sehr sich ein Spermiogramm durch die regelmäßige Zufuhr von L-Arginin verbessern kann.

Diese positiven Eigenschaften von L-Arginin auf die Fruchtbarkeit des Mannes sind seit vielen Jahrzehnten bekannt. So stellte beispielsweise 1973 ein Forscherteam einen Fachartikel vor, in dem der Nutzen der Aminosäure bei einer verminderten Spermienanzahl aufgezeigt wurde. Denn die Menge der produzierten Samenzellen erhöhte sich nach Einnahme der Aminosäure signifikant (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4803052).

Viele weitere Publikationen zu diesem Thema folgen. Dabei zeigte sich bei der regelmäßigen Einnahme von hochkonzentriertem L-Arginin zusätzlich sowohl eine Verbesserung der Fitness als auch der Beweglichkeit der Spermien. Der Zusammenhang der erhöhten Spermienqualität mit der Fruchtbarkeit wurde teilweise recht schnell offensichtlich. Denn in einigen Fällen kam es bereits während der Studiendurchführung zu erfolgreichen Schwangerschaften durch die Probanden (beispielsweise www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7591579).

Der Experte für Männergesundheit, Prof. Frank Sommer von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, betont ebenfalls, wie wichtig Arginin für die Fertilität des Mannes sei. Neben ausreichend körperlicher Fitness, empfiehlt er, auf eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Arginin zu achten.

Stabilisierung des Erbguts durch L-Arginin

L-Arginin hat zahlreiche unterschiedliche Funktionen in unserem Organismus, so auch einige im Penis und im Hoden. Unter anderem ist der Vitalstoff in hoher Konzentration im Spermin enthalten. Dieses in der Prostata gebildete Polyamin verleiht dem Sperma nicht nur seinen charakteristischen Geruch, sondern stabilisiert auch die Erbsubstanz in den Samenzellen.

Da aber nur ein Spermium mit funktionstüchtigem Erbgut eine Eizelle befruchten kann, zeigt sich hier bereits die große Bedeutung des L-Arginins für die Fruchtbarkeit des Mannes. Auf der anderen Seite regt Spermin aber auch die Beweglichkeit der Spermien an. Dies ist ebenfalls sehr wichtig für die Fertilität. Denn die Samenzellen bewegen sich mithilfe ihrer Geißel fort, um bis zur befruchtungsfähigen Eizelle in dem Eileiter vorzudringen.

Optimale Versorgung der Spermien

Eine der Hauptaufgaben des L-Arginins ist die Speicherung von Stickstoff. Dieses wiederum ist nötig, um den kleinsten bisher bekannten Botenstoff unsers Körpers, das Stickstoffmonoxid (NO) herzustellen. Stickstoffmonoxid sorgt für eine Gefäßerweiterung, so dass das Blut ungehindert in unserem Körper zirkulieren kann. Dadurch ist die optimale Versorgung der einzelnen Organe mit allen nötigen Nährstoffen garantiert. So erhalten zum Beispiel auch die männlichen Keimzellen in den Hoden dank einer guten Durchblutung die für ihre Reifung wichtigen Substanzen.

L-Arginin verbessert die Libido

L-Arginin stimuliert die natürliche Libido des Mannes. Die Libido, die Lust auf Sex, ist ein entscheidender Faktor beim Kinderwunsch. Denn manchmal lässt eine Schwangerschaft einfach deshalb auf sich warten, weil das Paar während der fruchtbaren Tage nicht oder nur selten miteinander schläft. War man lange Zeit der Meinung, zu häufiger Sex könne die Qualität der Spermien herabsetzen, so scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein: Regelmäßiger Sex steigert sogar die Fruchtbarkeit.

Erhöhung der Potenz durch L-Arginin

L-Arginin scheint außerdem die Potenz des Mannes zu verbessern, indem es die zuführenden Gefäße des Schwellkörpers erweitert. L-Arginin gilt deshalb als sanftes Mittel bei Erektiler Dysfunktion. Zwar hängt eine Unfruchtbarkeit in den seltensten Fällen mit einer Erektionsstörung zusammen, doch ist dies manchmal der Grund für eine ungewollte Kinderlosigkeit.

Eine israelische Forschergruppe stellte 1999 eine Studie vor, an der 50 Männer mit einer organisch bedingten Erektilen Dysfunktion teilgenommen hatten. Von den 29 Patienten, die über mehrere Wochen ein Arginin-Präparat erhielten, berichteten 31 Prozent (9 Männer) bei einer anschließenden Befragung von einer deutlichen Steigerung ihrer Sexualfunktion. Bei der Placebogruppe, die als Kontrolle ein Scheinmedikament erhielt, waren es lediglich zwei von 17 Personen, die eine Besserung feststellen konnten (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10233492). Auch weitere Studien beschreiben die Zusammenhänge zwischen der Einnahme von L-Arginin und der Erektionsfähigkeit des Mannes. Man kann daher die Wirkung von L-Arginin auf die Potenz als eindeutig wissenschaftlich belegt ansehen.

Weitere positive Eigenschaften von L-Arginin

L-Arginin wirkt sich nicht nur positiv auf die Furchtbarkeit aus, sondern hat viele weitere Vorteile für die Gesundheit. So verbessert es die Durchblutung, senkt den Blutdruck und schützt vor Arteriosklerose und anderen Herzkreislauferkrankungen. Dies lässt sich auf die oben bereits beschriebene Freisetzung des Neurotransmitters Stickstoffmonoxid aus L-Arginin zurückführen. Denn NO ist ja für die Erweiterung der Gefäße essentiell.

Die drei Forscher, die die Wirkung von NO auf die Blutversorgung erstmals beschrieben haben, erhielten hierfür 1998 sogar den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Eine verbesserte Blutzufuhr ist für alle Körperfunktionen wichtig. Denn hierdurch können die Gewebe optimal mit Nährstoffen versorgt werden, während Stoffwechselendprodukte rasch aus den Geweben ausgeleitet werden.

Da L-Arginin die Insulinfreisetzung anregt, nutzen es außerdem viele Patienten, die an Diabetes mellitus erkrankt sind. Denn mit L-Arginin können sie die anderen Therapiemaßnahmen auf sanfte Weise unterstützen. In hohen Dosen regt L-Arginin außerdem die Ausschüttung des Wachstumshormons an. Dies machen sich Sportler zunutze, die hierdurch den Muskelaufbau und den gleichzeitigen Fettabbau anregen. Und auch die körpereigenen Abwehrkräfte lassen sich mittels Arginin verbessern. Denn die Aminosäure regt die Produktion der weißen Blutkörperchen an und hilft außerdem dabei, Wunden schneller verheilen zu lassen.