Wenn ein Mann impotent ist, kann die künstliche Befruchtung – auch “Assistierte Reproduktion” genannt – seiner Frau zu einer Schwangerschaft verhelfen. Wenn sein Samen nicht genug Samenzellen enthält oder zu viele anomale Spermien vorhanden sind, ist die medizinische Wissenschaft in der Lage, Spendersamen zu benutzen.

In vielen Ländern existieren für diese Methoden gesetzliche Vorschriften.

Kritik an der künstlichen Befruchtung

Viele Ärzte kritisieren die künstliche Befruchtung, weil sie diese nicht als ethisch vertretbar ansehen. Wenn bei der Frau physisch alles in Ordnung ist, werden vier von fünf Frauen innerhalb von einigen Monaten schwanger. Frauen, die mit der künstlichen Befruchtung positive Erfahrungen gemacht haben, sind von der Behandlungsweise überzeugt. Es ist ihnen nämlich wichtig, dass sie selber ein Kind gebären.

Einige Paare betrachten die Befruchtung mit Spendersamen sogar als eine Art Adoption.

Künstliche Befruchtung FruchtbarkeitNicht bei allen Paaren, die kinderlos sind, hilft die assistierte Reproduktion. Es sind manchmal auch mehrere medizinische Anläufe nötig, damit eine Schwangerschaft eintrifft. Es gibt mehrere Verfahrensweisen, die die künstliche Befruchtung herbeiführen. Welche Technik für welches Paar geeignet ist, untersucht der behandelnde Arzt.

Falls die eine Behandlungsweise erfolglos sein sollte, so kann eventuell eine andere in Betracht gezogen werden. Deshalb ist es auch von immenser Bedeutung, dass sich Paare, die sich auf diese Weise ein Kind wünschen, nicht in Hektik geraten sollen, wenn das erste Verfahren nicht direkt klappen sollte.

Die künstliche Befruchtung kann bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen, bis sich erfolgreich eine Samenzelle in der Eizelle eingenistet hat.

Vier Verfahren der künstlichen Befruchtung

Die Medizin kennt vier verschiedene Verfahren zur künstlichen Befruchtung:

  • die Samenübertragung (Insemination),
  • die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (kurz ICSI),
  • die In-vitro-Fertilisation (IVF) und
  • der Intratubare Gametentransfer (GIFT).

Insemination und ICSI

Bei der Insemination setzt der Arzt eine männliche Samenzelle in die Gebärmutterhöhle ein. Dort nistet sich das Spermium ein bis eine Schwangerschaft eintritt. Der Unterschied zu der ICSI liegt darin, dass die Befruchtung der männlichen und weiblichen Zellen im Labor stattfindet. Unter einem Mikroskop wird eine einzige Samenzelle in die Eizelle mittels Spritze eingeführt. Wenn die Zellteilung dann abgeschlossen ist, setzt der Arzt den Embryo in den Gebärmutterhals ein.

In-Vitro Fertilisation

Die In-vitro-Fertilisation ist auch als Reagenzglasbefruchtung bekannt. Der Grund dafür ist, dass Ei- und Samenzellen in ein Reagenzglas gesetzt werden. Wenn es dann zur Befruchtung und Weiterentwicklung der Zellen kommt, führt der behandelnde Arzt drei der Eizellen in die Gebärmutter der Frau ein. Diese Prozedur findet circa 24 bis 48 Stunden nach der Zusammenführung von Samen- und Eizellen statt. Da bei dieser Technik drei befruchtete Eizellen in die Gebärmutter einsetzt werden, kann es auch zur Mehrlingsgeburt kommen.

Intratubare Gametentransfer (GIFT)

künstliche BefruchtungDie Behandlungsweise mit dem GIFT findet komplett im Körper der Frau statt. Denn es werden mithilfe eines Katheters zur selben Zeit sowohl Eizellen als auch Samenzellen in die Eileiter eingesetzt.

Mit der Bezeichnung Gameten sind die Samen- und Eizellen gemeint. Als intratubar bezeichnet man die Einbringung der männlichen und weiblichen Zellen durch die Eileiter.

Kostenübernahme einer künstlichen Befruchtung

Die gesetzliche Krankenkasse nimmt nur in bestimmten Fällen die Kosten für eine künstliche Befruchtung an. Allerdings werden auch im besten Fall nicht alle Kosten von der Krankenkasse erstattet. Erstens kommt es darauf an, welche Technik der assistierten Reproduktion herangezogen wird und zweitens spielen die individuellen Voraussetzungen der zu behandelnden Paare eine gewichtige Rolle. Näheres gibt die eigene Krankenkasse bekannt.