Fruchtbare TageEine Frau ist nur in einem kurzen Zeitraum im Zyklus fruchtbar. Die Tage kurz vor dem Eisprung sind deshalb die besten für Geschlechtsverkehrm, man nennt sie “Fruchtbare Tage“. Wer seinem Kinderwunsch nachhelfen möchte, sollte die fruchtbaren Tage berechnen können und möglichst nicht verpassen.

Die Spermien können einige Tage im Eileiter der Frau auf eine befruchtungsfähige Eizelle warten. Gemeinhin geht man davon aus, dass sie etwa drei bis vier Tage überleben, doch teilweise sind auch zehn Tage nach dem Sex noch Spermien im Körper der Frau nachweisbar. Allerdings ist nicht sicher, ob diese männlichen Keimzellen nach so langer Zeit noch zeugungsfähig sind.

Da die Eizelle aber nur zwölf bis 24 Stunden überlebt, nimmt die Fruchtbarkeit bereits am Tag des Eisprungs wieder ab. Daher beginnen die fruchtbaren Tage der Frau bereits etwa vier Tage vor der Ovulation und enden einen Tag nach dem Eisprung. In dieser Zeit ist der Schleim, der den Muttermund (Zervix) verschließt, dünnflüssig und klar. Diese Konsistenz des Zervixschleimes sorgt dafür, dass die Spermien einfacher in die Gebärmutter gelangen können. Die Scheide selber hat einen niedrigen pH-Wert, um Krankheitskeime abzutöten. Doch gleichzeitig wird durch die saure Umgebung die Beweglichkeit der Spermien eingeschränkt. Der Zervixschleim hingegen ist alkalisch und bietet daher in der fruchtbaren Zeit beste Voraussetzungen für die Samenzellen.

fruchtbarkeit Tage EisprungFruchtbare Tage berechnen: der optimale Zeitpunkt

Wenn Sie sich ein Kind wünschen, ist der optimale Zeitpunkt für Sex der Tag vor dem Eisprung. Allerdings lässt sich der Termin der Ovulation nicht völlig exakt vorhersagen, so dass häufiger Geschlechtsverkehr um die Zeit eines möglichen Eisprungs herum sinnvoll ist.

Um den Zeiptpunkt des Eisprungs vorherzusagen und damit die fruchtbaren Tage zu berechnen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die man natürlich kombinieren kann. Diese möchten wir Ihnen hier vorstellen:

Eisprungkalender

Je besser Sie Ihren Körper kennen, desto eher werden Sie feststellen können, ob Ihr Zyklus regelmäßig ist und ob ein Eisprung stattgefunden hat. Wenn Sie Ihren Menstruationszyklus über mehrere Monate beobachten, dann können Sie anhand der Basaltemperatur und des aus der Scheide austretenden Schleimes Ihre fruchtbaren Tage recht genau bestimmen. Wem die Auswertung der Messung ist, kann auch auf Zykluscomputer oder Ovulationstests zurückgreifen.

Basaltemperatur messen

Fruchtbarkeit Vitamine gesundDas Gelbkörperhormon (Progesteron) sorgt dafür, dass die Körpertemperatur um bis zu 0,6 °C ansteigt. Da dieses weibliche Sexualhormon aber erst nach dem Eisprung ausgeschüttet wird, können Sie durch das Messen der morgendlichen Körpertemperatur erst im Nachhinein herausfinden, ob eine Ovulation stattgefunden hat. Wichtig ist dabei, die Temperatur immer direkt nach dem Aufwachen zu messen, noch bevor Sie aufgestanden sind. Denn bereits das Aufsetzen im Bett lässt die Temperatur leicht in die Höhe steigen.

Um aussagekräftige Werte bei der Temperaturmethode zu erzielen, müssen Sie außerdem jeden Morgen etwa zur gleichen Zeit messen. Sollten Sie zuvor weniger als fünf Stunden geschlafen haben, kann dies die Werte ebenfalls verfälschen.

Die Körpertemperatur lässt sich am besten rektal, vaginal oder oral unter der Zunge messen, wobei die ersten beiden Orte die genaueren sind. Selbst wenn ein Digitalthermometer bereits nach kurzer Zeit piepst, sollten sie mindestens drei Minuten lang messen, im Mund besser sogar fünf. Wenn Sie sich für die Scheide, den After oder den Mund zum Messen entschieden haben, verändern Sie diesen Ort während des gesamten Zyklus nicht, da die Temperatur nicht überall gleich ist.

Insgesamt ist die Basaltemperatur Methode eine eher zeitaufwändige Art, seine fruchtbaren Tage zu berechnen.

Werte eintragen

Beginnen Sie immer am ersten Tag Ihres Zyklus – also mit Beginn der Regelblutung – mit einem neuen Kalenderblatt. Markieren Sie auf dem Kalender für jeden Tag die Basaltemperatur mit einem Punkt. Die einzelnen Punkte lassen sich anschließend verbinden. Kennzeichnen Sie außerdem Tage, an denen Sie wenig geschlafen oder zu anderen Zeiten gemessen haben beziehungsweise erkältet oder stärker erkrankt waren.

Da Alkohol die Temperatur ansteigen lässt und verschiedene Medikamente, etwa Schmerzmittel, zu einem Absinken der Körpertemperatur führen, sollte deren Einnahme am Vortag ebenfalls als Notiz bei der Messung vermerkt werden.

Auswertung der Temperaturkurve

schwanger fruchtbare TageOft fällt kurz vor dem Eisprung die Körpertemperatur um wenige Zehntel Grad Celsius ab. Nach dem Eisprung hingegen kommt es zu einem plötzlichen Anstieg, der bis zum Ende des Zyklus bestehen bleibt. Die Temperatur sinkt kurz vor oder nach dem Einsetzen der Regelblutung wieder nach unten.

Sind die Werte an drei aufeinanderfolgenden Tagen um mindestens 0,2 °C gegenüber den vorangegangenen sechs Tagen erhöht, so hat mit großer Wahrscheinlichkeit in den 48 Stunden vor dem Temperaturanstieg ein Eisprung stattgefunden. Bei einer Schwangerschaft bleibt die Temperatur auf dem hohen Level.

Da allerdings sehr viele Faktoren die Körpertemperatur beeinflussen, sehen die Kurven nicht immer optimal aus, so dass es manchmal schwierig wird, den genauen Zeitpunkt des Eisprungs im Nachhinein festzulegen. Wenn Sie allerdings über mehrere Zyklen solche Temperaturkurven erstellen, gelingt die Auswertung meist recht gut. Bei der Beurteilung der Basaltemperatur können Sie auch mit einbeziehen, dass die zweite Zyklushälfte immer zwischen zwölf und 16 Tage dauert.

Vergleichen Sie nun beispielsweise Ihre Temperaturkurven der vorangegangenen fünf Zyklen, so stellen Sie vielleicht fest, dass Ihr Eisprung jedes Mal zwischen dem 14. und dem 17. Tag stattgefunden haben muss. Hieraus können Sie für die folgenden Menstruationszyklen mit hoher Wahrscheinlichkeit schließen, in welcher Zeit Sie Ihre fruchtbaren Tage haben.

Mögliche Varianten der Temperaturkurven

Eizelle Befruchtung SpermienLässt sich während eines Zyklus kein Temperaturanstieg über mehrere Tage nachweisen, so hat höchstwahrscheinlich kein Eisprung stattgefunden.

Steigt die Temperatur nur sehr langsam an oder sinkt zwischenzeitlich wieder auf ein niedriges Niveau, so deutet dies auf eine Gelbkörperschwäche hin, die sich beispielsweise mit Mönchspfeffer ausgleichen lässt.

Kommt es zu einzelnen „Ausreißerwerten“, so lassen sich diese wahrscheinlich auf Stress, Alkoholkonsum, einen veränderten Schlafrhythmus oder Medikamenteneinnahme zurückführen.

Bei sehr unregelmäßigen Zyklen lässt sich mithilfe der Temperaturkurve zwar im Nachhinein der Eisprung ermitteln, doch ist es dann schwierig bis unmöglich auch Vorhersagen für die folgenden fruchtbaren Tage zu machen.

Zervixschleim (Billings-Methode)

Kinderwunsch Fruchtbarkeit erhoehen ZervixschleimDas Sekret des Gebärmutterhalses, der Zervixschleim, verändert sich – aufgrund der Hormonzusammensetzung – im Laufe des Menstruationszyklus sichtbar. Da er kurz vor dem Eisprung besonders dünnflüssig wird, können Frauen mit Kinderwunsch sich die Beobachtung ihres Zervixschleimes zunutze machen, um die fruchtbaren Tage vorherzusagen.

Um mit der Billings-Methode verlässlich die fruchtbaren Tage zu bestimmen, müssen Sie Ihren Zervixschleim sicherlich über einige Monate beobachten. Denn um die Konsistenz richtig zu deuten, braucht es einige Erfahrung. Am besten kombinieren Sie die Temperaturmessmethode mit der Überprüfung Ihres Zervixschleimes.

Der Vorteil der Billings-Methode ist nämlich, dass Sie den Zeitpunkt des Eisprungs nicht erst im Nachhinein bestimmen können, sondern auch eine mögliche bevorstehende Ovulation erkennen. Auf dem Kalenderblatt Ihrer Temperaturkurve können Sie zusätzlich jeden Tag die Konsistenz des Zervixschleimes dokumentieren. So ist es möglich zu überprüfen, ob Ihre Beobachtungen mit dem berechneten Eisprung aus der Temperaturkurve übereinstimmen.

Die Spinnbarkeit des Zervixschleimes

Nimmt man das Sekret aus der Scheide zwischen Daumen und Zeigefinger, so zeigt sich in den einzelnen Phasen des Zyklus ein deutlicher Unterschied. Während nämlich kurz nach der Regelblutung nur sehr wenig oder gar kein Zervixschleim vorhanden ist, so ist dieser in den folgenden Tagen eher zäh und klumpig. Er wird nun zunehmend flüssiger und lässt sich mit den Fingern ein Stück weit auseinanderziehen. Einige Tage vor dem Eisprung können die flüssigen Fäden, die in dieser Phase an frisches Hühnereiweis erinnern, viele Zentimeter lang auseinandergezogen werden. Am Tag vor dem Eisprung, der fruchtbarsten Phase des Zyklus, ist die Spinnbarkeit des Zervixschleimes am höchsten. Nach dem Ende der fruchtbaren Phase wird das Sekret wieder zäh und klumpig.

Muttermund abtasten

Fruchtbarkeit MenstruationDas Abtasten des Gebärmutterhalses und des Muttermundes kann mit etwas Übung ebenfalls Aufschluss über die fruchtbaren Tage geben. Allerdings bringt dies normalerweise nur dann den Frauen bei der Bestimmung Vorteile, wenn sie wenig Zervixschleim produzieren. Der Gebärmutterhals ist an den unfruchtbaren Tagen geschlossen und tiefsitzend. Er fühlt sich dann kugelig, hart und glatt an.

An den fruchtbaren Tagen kann man den Muttermund in Hockstellung, im Sitzen oder im Stehen schwieriger ertasten, da er nun höher steht. Er fühlt sich weicher an, und auch die Öffnung, der Muttermund, lässt sich als Grübchen deutlich erkennen.

Es dauert meist einige Zyklen, bevor sich anhand des Gebärmutterhalses und des Muttermundes aussagekräftige Angaben über die fruchtbaren Tage machen lassen. Denn erst durch den täglichen Vergleich werden Sie typische Unterschiede in den verschiedenen Phasen des Zyklus bemerken.

  1. Achten Sie beim Abtasten darauf, täglich die gleiche Position einzunehmen.
  2. Beginnen Sie kurz nach dem Abklingen der Periode.
  3. Entleeren Sie vor der Untersuchung Ihre Blase.
  4. Reinigen Sie sich Ihre Hände gründlich vor der Selbstuntersuchung.
  5. Fahren Sie in einer für Sie angenehmen Position (beispielsweise sitzend auf der Toilette oder in Hockstellung) mit zwei Fingern in die Scheide.
  6. Tasten Sie nun mit kreisenden Bewegungen den Muttermund und den Gebärmutterhals ab.

Zykluscomputer und Ovulationstests

Zykluscomputer helfen dabei, die Temperaturkurve rasch und genau auszuwerten. Sie sind meist mit integriertem Thermometer ausgestattet und zeigen auf einem Bildschirm an, ob Sie gerade fruchtbar sind oder nicht. Aber auch Zykluscomputer arbeiten wesentlich genauer, wenn Sie beispielsweise die Beschaffenheit Ihres Zervixschleimes mit eingeben. Die relativ teuren Geräte ersetzen also nicht die Messung der Körpertemperatur und die Beobachtung des eigenen Körpers. Sie erleichtern lediglich die Beurteilung der Werte, da sie das Erstellen und Bewerten der Temperaturkurve eigenständig ausführen.

Manche Zykluscomputer arbeiten hingegen mit Teststreifen, die die Menge des Luteinisierenden Hormons (LH) im Morgenurin misst. Da ein LH-Anstieg zur Auslösung des Eisprungs führt, ist dies eine zusätzliche recht sichere Methode, um eine bevorstehende Ovulation anzuzeigen. Für Frauen, bei denen – aufgrund von Schichtdienst oder einem sehr unregelmäßigen Zyklus – die Temperaturmessung nur unzureichend genau eingesetzt werden kann, sind sie eine gute, wenn auch nicht ganz günstige Alternative.

Die Teststreifen, die anhand des LH-Anstiegs einen bevorstehenden Eisprung anzeigen, sind auch einzeln (ohne Gerät) erhältlich. Sie werden ähnlich wie ein Schwangerschaftstest genutzt und ausgewertet. Diese Ovulationstests können natürlich mit den anderen oben beschriebenen Methoden zur natürlichen Familienplanung kombiniert werden. Die Ergebnisse sind aber meist auch ohne gleichzeitige Temperaturmessung oder Bestimmung des Zervixschleimes recht aussagekräftig.