Endlich hat es geklappt! Sie sind schwanger und überglücklich.

Doch gleichzeitig mit dem positiven Schwangerschaftstest tauchen bei den meisten Frauen auch Ängste auf: Wie kann ich mein ungeborenes Kind in den nächsten Monaten optimal versorgen? Sollte ich mich schonen oder weiter Sport treiben wie bisher? Und was wird alles auf mich zukommen?

Gesunde Lebensmittel während der Schwangerschaft

Ebenso wie in der Kinderwusch-Zeit, sollten Sie sich jetzt natürlich weiterhin gesund ernähren. Viel frisches Obst und Gemüse dürfen ebenso zahlreich auf Ihrem Speiseplan stehen wie leckere Vollkornprodukte, Milch, Käse und Fisch. Für die Entwicklung Ihres Kindes sind verschiedene Vitamine, Eisen und Kalzium in ausreichenden Mengen essentiell. Die in ölhaltigem Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Hirnbildung des Fötus aus.

Eigelb, Milchprodukte und dunkelgrünes Blattgemüse enthalten sehr viel Folsäure. Dieses Vitamin (B9) ist vor allem in der sehr frühen Schwangerschaft wichtig, da es einem offenen Rücken (Spina bifida) vorbeugen kann. Ärzte empfehlen daher bereits den Frauen mit bestehendem Kinderwusch, auf eine ausreichende Folsäurezufuhr vor der Schwangerschaft zu achten, denn gerade die ersten sechs Schwangerschaftswochen sind entscheidend. In der Apotheke sind verschiedene rezeptfreie Folsäurepräparate erhältlich, von denen Sie täglich eine Tablette einnehmen sollten.

Auch wenn viele Frauen während der Schwangerschaft regelrechte Heißhungerattacken bekommen, so ist es nicht unbedingt nötig, viel mehr Kalorien aufzunehmen als sonst. Versuchen Sie deshalb am besten, sehr kalorienreiche Nahrungsmittel nur in Maßen zu essen.

Eine Sammlung vieler guter Fachartikel zum Thema Schwangerschaft und Ernährung haben wir hier gefunden.

Lebensmittel und Genussstoffe, die Sie während der Schwangerschaft meiden sollten

Es versteht sich sicherlich von selbst, dass Alkohol, Nikotin und andere Drogen für Schwangere tabu sein sollten. Denn während Alkohol manchmal zu schweren Entwicklungsstörungen, Herzfehlern oder Wachstumsverzögerungen beim Nachwuchs führen, kann Zigarettenkonsum unter anderem die Nährstoffversorgung des Ungeborenen verschlechtern.

Ernährungswissenschaftler empfehlen, während der Schwangerschaft täglich nicht mehr als 200 Milligramm Koffein zu sich zu nehmen. Denn dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt. Eine Tasse Filterkaffee enthält circa 140 Milligramm, während es bei Instantkaffee circa 100 Milligramm und bei schwarzem Tee 75 Milligramm sind.

Rohmilch

Rohmilch und Rohmilchkäse, verdorbene Lebensmittel sowie ungewaschenes Obst und Gemüse können Listerien enthalten. Diese Bakterien lösen eine meist harmlos verlaufende Infektionskrankheit (Listeriose) aus. Eine Listeriose während der Schwangerschaft kann allerdings zu Fehlgeburten oder einer schweren Neugeboreneninfektion führen, während die Mutter in den meisten Fällen lediglich leichte grippeähnliche Symptome bei sich bemerkt. Vermeiden Sie daher Produkte aus Rohmilch, vor allem einige Weich- und Blauschimmelkäseprodukte.

Toxoplasmose

Toxoplasmose, eine recht seltene, durch Protozoen ausgelöste Infektionskrankheit, kann sich ebenfalls sehr negativ auf das Ungeborene auswirken. Viele der betroffenen Kinder leiden später an geistigen Behinderungen oder verschiedenen Organschäden. Um sich und Ihr Baby vor Toxoplasmose zu schützen, sollten Sie in der Schwangerschaft auf rohes und halbgegartes Fleisch verzichten.

Außerdem ist es ratsam, Obst und Gemüse sehr gründlich vor dem Verzehr zu waschen.

Da Katzen häufig Überträger der Infektionskrankheit sind, tragen Sie beim Säubern eines Katzenklos Handschuhe oder überlassen Sie Ihrem Partner in dieser Zeit die Aufgabe. Waschen Sie sich gründlich die Hände, nachdem Sie mit Ihrem Stubentiger geschmust haben. Auch bei der Gartenarbeit sollten Sie Handschuhe tragen. Einfache Bluttests geben Auskunft darüber, ob Sie Antikörper gegen Toxoplasmose bilden. Ist dies der Fall, so müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn Ihr Immunsystem schützt Sie und das Ungeborene vor einer Infektion.

Salmonellen

Salmonellen sind vor allem für Personen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich. Daher sind Schwangere häufiger von der Magen-Darm-Infektion betroffen als andere gesunde Personen. Um einer Salmonelleninfektion vorzubeugen, verzichten Sie auf rohe und weich gekochte Eier. Beim An- und Auftauen infizierter Lebensmittel (etwa Fleisch und Eier) vermehren sich Salmonellen besonders rasch. Spezielle Kühltaschen verhindern, dass gefrorene und gekühlte Lebensmittel auf dem Weg vom Supermarkt bis zu Ihnen nach Hause auftauen.

Waschen Sie sich beim Zubereiten der Speisen häufig die Hände, reinigen Sie die Haushaltsgeräte gründlich und wechseln Sie regelmäßig den Spülschwamm. Haben Sie sich dennoch mit Salmonellen infiziert, so achten Sie darauf den Flüssigkeitsverlust, der durch den Durchfall und das Erbrechen entsteht, auszugleichen. Denn eine Unterversorgung des Fötus kann Früh- und Fehlgeburten auslösen.

Heilkräuter helfen bei zahlreichen Beschwerden. Doch einige von ihnen können in höherer Dosierung auch Wehen auslösen oder enthalten Giftstoffe, die sich negativ auf das Kind auswirken können. Fragen Sie daher vor der Einnahme pflanzlicher Präparate – ebenso wie bei allen Medikamenten – immer erst Ihren Arzt, den Heilpraktiker oder den Apotheker, ob die Arzneistoffe in der Schwangerschaft unbedenklich sind.

Küchengewürze und -kräuter sind in den regulär verwendeten Mengen unbedenklich. Wer aber beispielsweise Zimt, Oregano oder Majoran in sehr großer Menge zu sich nimmt, könnte hierdurch ebenfalls die Gesundheit seines Kindes gefährden. Die Mengen müssen dafür aber aussergewöhnlich hoch sein.

Sport und Bewegung

erfolgreich schwanger UntersuchungSport und Bewegung wirken sich positiv auf die Schwangerschaft aus, denn hierdurch steigern Sie nicht nur Ihre Fitness, sondern ebenso Ihr Wohlbefinden. Gleichzeitig gelten Muskel- und Ausdauerübungen als optimale Vorbereitung auf die Geburt. Vor allem Frauen, die schon vor der Schwangerschaft sehr aktiv waren, müssen also keinesfalls auf ihren regelmäßigen Sport verzichten.

Vermeiden Sie allerdings aus Rücksicht auf Ihr Kind möglichst Sportarten mit einer hohen Sturzgefahr, etwa Reiten, Skifahren oder Inlineskating. Außerdem werden Ihre Gelenke in der Schwangerschaft lockerer, was das Verletzungsrisiko bei den genannten Sportarten noch erhöht.

Sie sollten sich während der Schwangerschaft beim Sport außerdem nicht verausgaben. Trainieren Sie nur so viel, wie es Ihrem Körper gut tun. Besonders geeignet für Schwangere sind Walking, Schwimmen, Yoga und Tanzen. In den meisten Orten werden Kurse speziell für werdende Mütter angeboten, in denen Sie dann möglicherweise auch gleich noch nette Kontakte für spätere Spielplatzbesuche und Krabbelgruppen schließen können.